Die befragten Kinder sind überwiegend im Alter von 8 Jahren und haben nur wenige wenige Vorkenntnisse am PC. Alle außer eines der Kinder gaben zwar an eine PC zu Hause zur Verfügung zu haben, nutzen ihn aber nur 2 –3 mal in der Woche und dann ausschließlich um damit zu spielen.
Bei diesem Versuch hatte die Hälfte der Kinder von Beginn an Probleme die Aufgabe an sich richtig zu verstehen und waren auf Hinweise und Vorgaben durch
Hilfestellungdes Interviewers angewiesen. Die zweite Hälfte der Versuchspersonen wusste bereits, aufgrund bestehender
Vorkenntnisse, dass Texte in Schrift und Farbe veränderbar sind. Sie haben die Aufgabenstellung gut verstanden.
Wenn die Versuchsperson einen Fehler erkannte, scheiterte die Umsetzung oft daran, dass die
Symbolik der einzelnen Anwendungen nicht erkannt wurde. Weitere
Hilfestellung des Interviewers war von Nöten. Probleme ergaben sich ebenso häufig bei der
Bedienlogik. Sie äußerte sich durch Fehler beim Markieren der Überschriften, sowie der Unkenntnis vieler Versuchspersonen darüber, dass die gewünschte Textzeile oder die einzelnen Buchstaben vorher markiert werden müssen, um sie vergrößern zu können oder fett zu machen. Leerzeilen wurde versehntlich eingefügt oder gelöscht. In diesen Fällen musste
Hilfestellung erfolgen.
Im weiteren Verlauf der Aufgabe war dann bei fast allen Versuchsperson ein sehr guter
Lernprozesses erkennbar, indem die folgenden, gleichartigen Formatierungen an Hand der gerade erklärten Vorgehensweise selbständig umgesetzt werden konnten. Hier war das
Tempo der Informationsverarbeitung sehr hoch. Das forderte den
Ansporn, der dann auch bei allen Kindern deutlich zu erkennen war. Freude und Zufriedenheit wurde von den Versuchspersonen ausgedrückt. Die meisten Versuchspersonen arbeiteten mit
voller Aufmerksamkeit und nahmen sich ausreichend Zeit, um Fehler selbstständig zu entdecken.
Diejenigen beobachteten Personen, die Schwierigkeiten bei der Aufgabenstellung hatten, brachten
Ausflüchte vor, indem sie beispielsweise sagten, dass sie das Programm anders kennen würden. Eine Versuchsperson gab an, erst neu in der Klasse zu sein und daher nicht wissen zu können, wie die Aufgabe zu bewerkstelligen sei. Damit wollten die Versuchspersonen wohl ihr Schamgefühl über die eigene Unkenntis verbergen oder diese Unkenntnis rechtfertigen.
Eine Versuchsperson zeigte Anzeichen von
Angst. Sie suchte die Schuld des Misserfolges bei sich und wurde sichtlich nervös. Diese Angst wurde aber bei unserer Datenerhebung mit den Kindern nur sehr selten erlebt.
Die meisten Versuchspersonen konnten die Formatierungsaufgabe mit mal mehr und mal etwas weniger benötigter
Hilfestellung zufriedenstellend erledigen.
Internetaufgabe
Die Erledigung dieser Aufgabe brachte bei den Probanden sehr unterschiedliche Ergebnisse. Einige hatten bereits gute
Vorkenntnisse und konnten das Internet zielsicher öffnen, weil ihnen die icons von Mozilla oder dem Explorer vertraut waren.
Bei der Rechtschreibung bzw. dem Eingeben des Wortes "Tannenbaum" in der Suchmaschine musste überwiegend
Hilfestellung gegeben werden. Bei ein, zwei Ausnahmen erfolgte die Eingabe fehlerfrei.
Um ein Bild eines Tannenbaumes auf der google-Seite angezeigt zu bekommen, bedarf es Verständnis und
Vorkenntnisse zur
Bedienlogik, die nur wenige Versuchspersonen vorweisen konnten. Sie wussten nicht, dass sie auf Bilder klicken müssen und haben darüber hinaus die
Symbolik nicht erkannt.
Die Problematik der fehlenden Kenntnisse der
Bedienlogik führte bei einem Probanden zu folgendem Missgeschick: die Eingabe bei google lautete "einen Tannenbaum zeigen". Dadurch wurde ihm die Seite der Kneipe "Zum Tannebaum" angezeigt. Der zweite Versuch war erfolgreich und die Aufgabe zufriedenstellend für Proband und Interviewer gelöst.
Bei 2 Probanden konnte die Internetaufgabe nicht mehr erledigt werden. Bei einem musste auf Grund Zeitmangels abgebrochen werden, da der Proband zu viel Zeit für die Formatierungsaufgabe benötigte. Der zweite Proband erklärte keine Lust mehr zu haben, weil er offensichtlich kein
persönliches Interesse an der Aufgabe habe.
Abschließend ist festzuhalten, dass die meisten Versuchspersonen diese Aufgabe innerhalb weniger Minuten lösen konnten.
Kinder - 2010-11
Bericht