Webers Handlungsmotiven

4 idealtyp. Motive des Handelns bei Max Weber: Weber unterscheidet
  • zweckrationales (Ziele verfolgen, dabei Mittel und Zwecke und Nebenfolgen abwägen)
  • wertrationales (nach Werten, Ideologie handeln, keine Rücksicht auf Folgen nehmend, die Folgen jedoch einplanend)
  • affektuelles (folgt den Gefühlen, Emotionen, auch intuitiv)
  • traditionales (nach Riten, Traditionen, ...)
Handeln.


Davon sind nur 2 Handlunsgmotive RATIONAL nach Webers Auffassung:
  • zweckrational
  • wertrational
Nur das zweckrationale Handeln kann Effizienz steigern. Weil das Ziel der Produktivitätssteigerung (also in gleicher Zeit mehr Ausstoß) nur erreicht werden kann, wenn man rational, also vernünftig, plant und Effizienzsteigerung, aber eher bei Anwendung des HRM oder in japanischen Unternehmen. Wenn die Firma (Ruf der Firma, Marktführer sein etc) als Wert von allen Beschäftigten anerkannt wird und die Beschäftigten diese Einstellung an den Tag legen (wie der Managementstil des HRM es denkt), kann diese Unternehmenskultur durchaus dazu beitragen, effizienter zu arbeiten. Ebenso beim Japanischen Modell: man macht Überstunden, um ein Problem zu lösen. Das Problem muss gelöst werden (und so lange bleibt jeder freiwillig anwesend), ansonsten wäre durch fehlerhaftes Produkt evtl der Ruf geschädigt.

Zweck-und wertrational sind beides bewusste, geplante Entscheidungen, während das bei affektuellen und traditionalen Motiven nicht der Fall ist. Effizienz setzt aber Planen voraus.

Jedes Handeln, vorallem das soziale Handeln welches in der Bürokratie vorhanden ist, ist eine Mischform aus mehreren Motiven. Bestimmungsgründe wie zweckrational, wertrational, affektuell und traditional sind Idealtypen (freie Typen zur wissenschaftlichen Betrachtung und Analyse geschaffen).

Bsp.: Ein Beamter wird in seiner Tätigkeit in seinem Amt vor allem zweckrational handeln. Es beginnt schon mit dem Stellen des Weckers. Er wird seine Tagesablauf zweckrational gestalten, den kürzesten bzw. schnellsten Weg zur Arbeit wählen, der aber nicht zuviel kosten darf. Wertrational wird es wenn er, auf dem Weg zur Arbeit riskiert zu spät zu kommen, weil er einen Stop ein kleines Gebet in der Kirche macht oder einer jungen Mutter hilft den Kinderwagen über die Treppe der U-Bahn zu tragen. Im Büro angekommen wird er aus traditionalen Motiven seine Mitarbeiter begrüßen und affektuell (weil er unmittelbare Befriedigung seiner Lust erwartet) in die Küche stürmen um noch eine Tasse Kaffee zu bekommen, oder aus Ärger über dne langsam hochfahrenden Computer laut fluchend auf die Tischplatte schlägt.

Die Akteure innerhalb unserer Bürokratie legen mit der Prioritätensetzung ihrer Motive die Leistungsfähigkeit der Verwaltung fest. Wer seiner aktuellen Lustbefriedigung, oder seinem Drang zu helfen oder ein Gebet zu sprechen, widerstehen kann, und in Bezug zu seiner Tätigkeit nur zweckrational handelt, trägt zur Effiziensteigerung bei.

Motivationssteigerung in der Verwaltung (Weber) durch

- sicheres Gehalt (in Geld)

- Aussicht auf Karriere ( die nicht nur durch Willkür und Zufall bestimmt werden)

- Möglichkeit der freien Meinungsäußerung

- Disziplin und Kontrolle (ohne die Würde des Menschen zu verletzen)

- Entwicklung eines Standesehrgefühls (Berufsethos)

könnte dazu führen, dass die zweckrationalen Motive des Personals gefördert wird. "Wenn ich viel und fleißig arbeite, könnte ich befördert werden" Wichtig war für Weber aber auch immer zu betonen, dass die Beamten in ihrer Diszipliniertheit sehr wertrational handeln. Sie sehen die Disziplin als einen Wert an sich an und genießen es, sorgfältig und genau zu sein, auch wenn es sich um Routinearbeiten handelt, die anderen Menschen viel zu langweilige wären.


Dirk

Runder Tisch der Soziologie
Topic revision: r1 - 22 Jan 2017, anisimova
This site is powered by FoswikiCopyright © by the contributing authors. All material on this collaboration platform is the property of the contributing authors.
Ideas, requests, problems regarding Foswiki? Send feedback