Sibylle und die Meritokratie - Vor- und Nachteile

Eine Meritokratie ist eine Leistungsgesellschaft, d.h. Wohlstand wird nur aufgrund von Leistung erreicht. Idealerwiese geht die Meritokratie von gleichen Startbedingungen für alle Menschen aus . So versteht sich die Meritokratie als sozial gerecht, weil Wohlstand in Abhängigkeit von der eigenen Leistung erreicht wird. Wer also fleißig ist, der wird auch Wohlstand erreichen. Realistischerweise muss man anmerken, dass die gleichen Startbedingungen für alle Menschen keineswegs gegeben sind. Die Menschen unterscheiden sich gewaltig, was Bildung, Sozialisation, Vermögen, sozialer Kontext u.a. betrifft. Von gleichen Startbedingungen für alle Menschen auszugehen, ist realitätsfern. Wenn Wohlstand tatsächlich nur von der eigenen Leistung abhängen würde, so hätten alle Menschen wirklich die gleichen Startbedingungen und die gleichen Chancen auf Erfolg. Konsequenterweise würde sich dann jede Person in exakt der sozialen Lage befinden, die sie verdient. So wäre eine meritokratische Gesellschaft eine gerechte Gesellschaft: jeder erhält, was er verdient. Denkt man diesen Gedanken weiter, so würden sich daraus harte Konsequenzen für den Sozialstaat ergeben. Wenn jeder seines eigenen Glückes Schmied ist, so gibt es ja keine gesellschaftliche Verantwortung mehr für die Menschen, denen es schlecht geht, da sie an ihrer sozialen Lage ja selbst schuld sind – hätten sie gearbeitet, so ginge es ihnen besser. Hier setzt die Kritik an der Meritokratie an: Es sind eben keine gleichen Startchancen gegeben. Leben Menschen in einer sozial schlechten Lage, so hat das nicht zwangsläufig etwas mit ihrer Leistungsbereitschaft zu tun. Verschiedene Faktoren wie Gesundheit, Bildung, soziale Herkunft u.a. haben starke Auswirkungen auf die soziale Lage. Gerade in Zeiten den Globalisierung gibt es immer mehr Menschen, die arbeiten, aber vom Lohn ihrer Arbeit nicht unbedingt im Wohlstand leben können.

Sibylle

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