Drei Haupttypen in der Gesellschaft des 20. Jahrhunderts:
* Erste Welt (Industriegesellschaften des Westens; Europa, Nordamerika, Australien, Neuseeland, Japan)
* Zweite Welt (DDR, als auch kommunistische Länder der UdSSR), charakteristisch hierfür war Planwirtschaft, wenig Privateigentum, Ein-Parteien-System
* Dritte Welt(Frühere Kolonien in Afrika, Mittel- und Südamerika)
Die Einteilung In Erste/Zweite/Dritte Welt ist heute als problematisch zu betrachten, da sie eine gewisse Hierarchie suggeriert, die heute vor allem von Vertretern der sogenannten Post Colonial Studies (also einer interdisziplinären Studienrichtung, die sich auf die Ungleichheiten beziehen, die aus dem Kolonialismus resultieren)abgelehnt wird. Wer sagt schon, dass der Westen besser oder zivilisierter ist als z.B. Afrika oder Bangladesh? Außerdem wird der Eindruck erweckt: die Erste Welt ist Nummer 1, quasi also die besseren Länder und die dritte Welt somit die schlechteren, das wirkt diskriminierend und sollte vermieden werden. Durch den Wegfall des "Eisernen Vorhangs", der Auflösung der
UdSSR gibt es quasi keine Zweite Welt mehr. Die gängige Einteilung heute lautet:
Industrieländer= Bezeichnung für Staaten, deren Wirtschaft hauptsächlich durch die Industrie getragen wird. Charakteristisch für diese ist ein hohes Pro-Kopf-Einkommen, ein hohen Technologiestandard, kapitalintensive Güterproduktionen, sehr hohe Produktivität, hohes Bildungsniveau, rege außenwirtschaftliche Beziehungen sowie eine konvertible und meistens stabile Währung. Als Industriestaaten gelten heute die Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
Schwellenländer = Bezeichnung für Staaten, die traditionell noch zu den Entwicklungsländern gehören aber nicht mehr alle typischen Merkmale aufweisen, diese Staaten sind durch weitreichenden Fortschritt dabei, sich von den Entwicklungsländern abzuheben ohne dabei schon die Stufe der Industrieländer zu erreichen. Charaktistische hierfür ist, dass das Pro-Kopf-Einkommen über 699 US-Dollar pro Jahr beträgt, überdurchschnittliche Wachstumsraten, Breiten -und Tiefenstruktur der verarbeitenden Industrie bis hin zur Herstellung von Investitionsgütern, vergleichbare Arbeitsproduktivität wie in den OECD Ländern, Export von Nischenprodukten/Fertigwaren. Wegen mangelnder sozialer Kompetenzen wie hoher Analphabetenrate, hoher Säuglingssterblichkeit, niedriger Lebenserwartung sowie fehlendem Umweltschutz, ist ein Aufstieg zu einem Industrieland noch nicht gegeben.
Entwicklungsländer = hier handelt es sich um Länder die hinsichtlich ihrer sozialen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklung einen niedrigen Stand aufweisen. Um als Entwicklungsland zu gelten, sind verschiedene Faktoren zu betrachten. Ökonomische Faktoren (u.a. geringes Pro-Kopf-Einkommen, passive Handelsbilanz, ungleiche Vermögensverteilung), Ökologische Faktoren (u.a. Umweltverschmutzung, Ausbeutung von Rohstoffen), Demographische Merkmale (hohe Geburtenrate, hohes Bevölkerungswachstum, niedrige Lebenserwartung), Gesundheitliche Merkmale (Mangelernährung, Trinkwassermangel, Unkontrollierte Ausbreitung von Pandemien z.B. AIDS), Soziokulturelle Merkmale (geringer Bildungsstand, Kinderarbeit, geringe soziale Mobilität) sowie politische Merkmale (u.a. autoritäre Staatsstrukturen, Bürgerkriege, politische Instabilität).
Natalia
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