Der Begriff "Fahrstuhleffekt" geht zurück auf den deutschen Soziologen Ulrich Beck. Er meint: wenn auch die tradierten sozialen Klassen- und Standesbezüge nicht mehr vorherrschen, gibt es dennoch noch soziale Ungleichheiten, nur ist es dem einzelnen weniger bewußt. Insgesamt ist unsere Gesellschaft von Wohlstand gekennzeichnet , es gibt mehr Vollbeschäftigte, Renten , soziale Absicherung. Wenn sich in unserer Gesellschaft fast jeder Auto, Reisen, Wohnung/Haus etc leisten kann,während das vorher nur die Mittel/Oberschicht leisten konnte, verwischt das die Tatsache, daß es soziale Ungleichheit weiterhin gibt. Der Unterschied ist, daß die "Oberen" weitaus stärker vom Wohlstand profitiert haben und sie an Reichtum und Wohlstand mehr als die Mittelständler dazu bekommen haben. Hier zieht Beck den Vergleich zum Fahrstuhl: im Wohlfahrtsstaat sind alle Schichten eine Etage höher in Richtung Wohlstand gefahren, obwohl der Abstand zwischen den sozialen Schichten gleich geblieben ist. (Untersuchungen zeigen aber, dass er größer geworden ist.) Im Bewußtsein der Menschen bleibt nur: ich habe mehr als damals mein Vater/meine Mutter hatte und dieser eindimensionale Vergleich läßt die Menschen glauben, es gäbe keine soziale Schichtung mehr bzw nicht in dem Maße.
Sibylle
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