Die Aufgabe begannen die meisten Kinder damit, erstmal ruhig auf den Bildschirm zu schauen und still zu bleiben. Daher musste der Interviewer in diesen Fällen nachfragen, wo das Kind einen Unterschied in den zwei Texten findet. Oftmals wurde daraufhin auch noch der Hinweis auf einen konkreten Unterschied gegeben, da das Kind entweder keine Antwort gab oder eine Stelle erwähnte, an der es nichts zu ändern gab.
Von Beginn der Formatierungsaufgabe an bis zu ihrer Fertigstellung benötigten alle Kinder also immer wieder die
Hilfestellung durch den Interviewer. Hierbei handelt es sich um eine Hürde für die Kinder im Umgang mit dem PC, da sie es ohne Hilfe wohl nicht geschafft hätten, auch wenn der Umfang und die Häufigkeit der Hilfestellung sich natürlich von Kind zu Kind unterschiedlich gestalteten. Als Beispiel dafür musste der Interviewer sehr häufig erst einmal einen konkreten Hinweis geben, auf was das Kind im Text achten soll. So regte der Interviewer das Kind meist dazu an, die Schriftfarben, Schriftgrößen oder die Lücken im Text (-> Absätze) zu vergleichen. Dies wurde dann sehr häufig gleich noch mit der weiteren Hilfestellung verbunden, zu erklären, wie das Kind diese Änderung vornehmen kann.
Bei der Ausführung gab es dann natürlich einige Unterschiede. Kindern mit
PC-Vorkenntnissen fiel es leichter, konzentriert bei der Aufgabe zu bleiben und sich nicht ablenken zu lassen. Auch genügte dann meist, es einmal zu erklären, wie man z. B. einen Absatz einfügt oder die Schriftfarbe ändert. Es entstand somit ein
Lernprozess bei diesen Kindern. Auch drückten sie manchmal ihre Freude über Funktionen aus, die ihnen neu waren, und konnten sich diese dann besonders gut einprägen. Dadurch fühlten sie sich
motiviert, dies alleine auszuführen und weiter bei der Sache zu bleiben. Kinder, die sich weniger mit dem PC auskannten, brauchten bei so gut wie jedem Schritt Hilfe und waren sich auch weiterhin unsicher, was und wie sie etwas tun sollten, auch wenn man ihnen etwas schon erklärt hatte. Diejenigen Kinder zeigten daher öfter Zeichen von
Ungeduld und Überforderung, z. B. antworteten dann manche Kinder auf die Nachfrage des Interviewers, ob die Aufgabe schwer ist, mit ja.
Allgemein war vielen Kindern neu, den zu ändernden Text vorher zu markieren. Außerdem fiel es einigen schwer, mit der Maus die gewünschten Stellen im Text anzuklicken oder zu markieren. Dies lag zum großen Teil auch daran, dass die Kinder noch nicht solche
feinmotorischen Fähigkeiten haben, wie es für die opitmale Nutzung der Maus erforderlich wäre. Auch dabei half dann der Interviewer mit. Die Beutung von Symbolen in der oberen Leiste in Word oder von bestimmten Tasten auf der Tastatur musste ebenfalls oft erklärt werden. Die Kinder hatten, wie man aus dem Fragebogen herauslesen kann, noch keine Erfahrung mit Textbearbeitungsprogrammen. Die Schwierigkeit lag hier also an fehlenden Vorkenntnissen in der
Bedienlogik der Tastaturen- und Programmfunktionen. Da es auch vereinzelt Kinder gab, die noch nicht oder nur schlecht lesen konnten, standen dann Aufgaben wie das Einfügen von Absätzen und Ändern der Schriftfarbe und Schriftgröße im Vordergrund.
Internetaufgabe:
Die meisten Kinder kannten Google nicht, und auch bei den wenigen, die die Seite kannten, fehlten die Kenntnisse im Umgang damit. Somit musste der Interviewer den Kindern dann
erklären, das gesuchte Wort in das vorhandene Eingabefeld zu tippen. Auch hierbei wurde meistens Hilfe benötigt, indem der Interviewer dem einzelnen Kind das Wort buchstabiert hat, oder ihm zum Teil den Buchstaben auch direkt auf der Tastatur gezeigt hat, wenn hierzu Bedarf bestand. Danach wiederum
wussten einige Kinder, dass sie nun Enter-Taste betätigen oder auf Suchen klicken müssen, um die Suche zu starten. Dem anderen Teil musste man auch das erklären, ebenso wie das Anklicken des gewünschten Bildes und wie man zur Vollansicht gelangt. Es fehlte also ebenso wie bei der Formatierungsaufgabe an der Kenntnis daran, wie die Suchmaschine Google mit ihren vielfältigen Funktionen zu nutzen ist. Es scheiterte damit teilweise an der Hürde der
Bedienlogik.
Da seit Beginn der Befragung des Kindes bis zu diesem Zeitpunkt der Internetsuche schon einige Zeit vergangen war, zeigten hier manche Kinder wieder Zeichen von
Ungeduld, geistiger Erschöpfung oder auch
Frustration und waren froh, als die Aufgabe beendet war. Andere konnten hier von der Formatierungsaufgabe
neu erlerntes Wissen anwenden und hatten auch Spaß daran bzw. zeigten sich weiterhin
motiviert, diese Aufgabe zu lösen. Als Beispiel für in der Formatierungsaufgabe neu erlerntes Wissen kann man das Benutzen der Großschreibtaste für den ersten Buchstaben des Suchwortes nennen oder die nun kennengelernte Enter-Taste.
Kinder - 2010-11
Bericht