- Anomie, den Begriff prägte Durkheim, darunter versteht man einen regelloser Zustand,es gibt keine oder nur wenige soziale Normen, das ist problematisch, weil das Einhalten der sozialen Normen die Gesellschaft stabilisiert und funktionieren läßt, ohne Normen, die den Handlungsrahmen für den Einzelnen abstecken, bleibt der Mensch orientierungslos, wird ängstlich, manche neigen sogar zum Selbstmord, (auf ihn geht auch die Selbstmordstudie zurück, die u.a. den anomischen Selbstmord erklärt) Er sagt auch, dass im Krieg die Selbstmordrate sinkt. Das geschieht eben, weil die Menschen zusammenhalten und einen gemeinsamen Feind haben (sozialer Zusammenhalt).
Später hat Merton die Anomietheorie ausgeweitet: Er fragte sich nämlich, wie sich die steigende Kriminalitätsrate im zunehmend wohlhabenden Amerika erklären lässt. In den USA wurde damals (1940/50er Jahre) darüber diskutiert, dass die Kriminellen (z.B. organisierte Kriminalität von Migrantengruppen wie den ital. Einwanderern) offenbar nicht mit den zentralen Werten der amerikansichen Gesellschaft übereinstimmen. Diese zentralen Werte - der amerikanische Traum - verlangen vom Einzelnen, dass er sich fleißig um Reichtum und Wohlstand bemüht und dass Reichtum daher auch ein Zeichen von Fleiß ist. Aber dazu gibt es Antworten von
Natalia und
Sibylle.
- Fortschrittsideologie : Auguste Comte meinte die Gesellschaft entwickle sich in unterschiedlichen Stadien weiter, auf das theologische Zeitalter, in dem alle Rätsel der Menschheit und Natur mit dem Wirken Gottes erklärt wurden, folgt dasmetaphysische Zeitalter, in dem man der Auffassung war, dass die Gesellschaft ein natürliches und kein übernatürliches Phänomen sei. Schließlich folgt das positive Zeitalter, welches zur Anwendung wissenschaftlicher Methoden auch auf die gesellschaftliche Welt führt. Die ideale Gesellschaft lasse sich demnach wissenschaftlich planen. Comte erwartete, dass die Gesellschaft von aufgeklärten Technokraten gelenkt werden sollte. Sie sollte durch positives Denken beeinflusst werden denn haben wir die Ordnung kapiert, können wir den schnellen Fortschritt planen. Wir können die Gesellschaft planen.
- Konflikttheorie: Marx, Konfklikttheorien sind von Marx beeinflußt.
Marx sah ökonomische Faktoren als die eigentlichen Wirkkräfte der Gesellschaft. Der Gegensatz zwischen denen, die Kapital haben und denen, die ihre Arbeitskraft verkaufen müssen, um leben zu können, (der sog. Klassenantagonismus) schafft einen Interessensgegensatz. Die Arbeiterklasse hat aufgrund der Art, wie die kapitalistische Gesellschaft verfasst ist, das Interesse sich gegen die Ausbeutung durch die Kapitalisten zu wehren. Die Kapitalisten haben das Klasseninteresse, Profit zu machen und daher die Arbeiter auszubeuten. Daher sagt Marx, dieser Klassengegensatz kann nur überwunden werden durch die Revolution: "Alle Geschichte ist eine Geschichte der Klassenkämpfe" (in der Vergangenheit: Sklaven gg. Sklavenahlater, Bauern gg. Adelige in den Bauernkriegen, im 18. Jh. Bürger gegen die Adeligen und in der kapitalistischen Gesellschaft: Kapitalisten vs. Proletariat)
Damit hat er auf die sozialen Ungleichheit hingewiesen und dass sie Revoulution und damit Fortschritt hervorbrungen muss. Ralf Dahrendorf hat die dt. Gesellschaft aus der konflikttheoretischen Perspektive erklärt. Dahrendorf kritisierte die Funktionalisten dafür, dass sie in Konflikten nur Dysfunktionen - also etwas Zerstörerisches - für die Gesellschaft gesehen haben. Die Funktionalisten haben immer nur betont, wie die Menschen so sozialisiert werden müssen, dass sie konform zu den herrschenden Normen agieren und dadurch Konsens entsteht. Doch Dahrendorf hinterfragte diese Normen und die Sanktionen bei Nichterfüllung. Sie dienten nämlich der Herrschaft der jetzt Mächtigen über die ihnen Untergeordneten.
Er ist der Meinung, dass die Gesellschaft in unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichen Interessen unterteilt wird. Beherrschte und Herrschende gibt es in jeder Gesellschaft, so Dahrendorf.
Natalia