Hans und Sibylle über Entstehung von Organisationen

Hans/Sibylle beschreibt die Veränderungen im Zuge der Modernisierung der Gesellschaft

Der Prozess der Modernisiserung verwandelte die ursprüngliche traditionale Gesellschaft, in der die bestimmenden Einheiten Familie, Sippen, Gemeinden, Nachbarn und der Stamm waren, in die moderne Gesellschaft. Sie entstand durch Arbeitsteilung, die eine komplexere Gesellschaft hervorbrachte. Die bürgerliche fordrete und erreichte die Emanzipation des Individuums, was einherging mit dem Rückgang der Bedeutung von traditionellen Bindungen (wie z.B. in der Wirtschaft die Zünfte als Zwangsgemeinschaften, die dem Einzelnen ganz vile vorschrieben) und Sitten und Normen wie etwa religiöse Traditionen.

Definition Arbeitsteilung: Stabiles System der Produktion, in der Individuen und Gruppen koordiniert werden, jeder eine unterschiedliche aber aufeinander abgestimmte Aufgabe erledigt.

Entscheidend war, wie Adam Smith im wirtschaftlichen Sinn meinte, die Arbeitsteilung. Emile Durkheim erkannte die moralische Konsequenz von Arbeitsteiligkeit. Im moralischen Sinn wurde durch die Arbeitsteilung die mechanische durch die organische Solidariät abgelöst. D.h. mechanisch war die Gesellschaft dann integriert, wenn es starke Gleichförmigkeiten im Handeln der Menschen gab und Konsens über Normen bestand. Organische Solidarität weist auf die Arbeitsteiligkeit der einzelnen sehr spezialisierten Organe hin.


Im 20. Jahrhundert benutzten Stalker und Burn in einer Studie über Innovation in einer Organisation die Begriffe mechanistisch und organisch zur Charakterisierung von unterschiedlich innovationsbereiten und rigid bürokratischen Organisationsstrukturen. (Dazu gibt es mehr nachzulesen im Kapitel "Organisationen und Netzwerke im Soziologie-Lehrbuch von Giddens/Fleck/Egger de Campo)
  • Arbeitsteilige Produktion. Adam Smith wies nach, dass durch das Zerlegen der Herstellung von Stecknadeln in .... Teilschritte den Ausstoß erhöhte
Er untersuchte eine nadelfabrik. Wenn ein Arbeiter am Tag bspw. 20 Nadeln pro Tag herstellen konnte, war es durch Zerlegen des Arbeitsablaufes in kleine Einzelabschnitte möglich, dass 10 Arbeiter am Tag 48000 Nadeln herstellen, was deutlich die Produktionssteigerung zeigt. Für alle am Prozess Beteiligten bedeutete das Wohlstand, welchen Smith als Resultat der Arbeitsteilung sieht. Jeder soll sein individuelles Eigeninteresse nutzen, um den Gewinn zu maximieren. In der traditionellen Gesellschaft war das Interesse der Menschen eher darauf gerichtet, sich und die Familie zu ernähren.
  • Größere Staaten sind enstanden (Napoleon)
  • In sich differenziertere Gesellschaften entstanden (in traditionalen Gesellschaften haben alle Bewohner eines Dorfes gleichzeitig dasselbe getan)
  • Die Bürger haben sich von den Monarchen und der Kirche (Herrschern) befreit und ließen sich nichts mehr vorschreiben. Sie haben aufbauend auf dem Grundsatz der allgemeinen Gleichheit aller Menschen (Menschenrechte) Verträge untereinander geschlossen und nur was da drinnen gestanden hatte, war gültig. Nicht was die Herrscher oder die Religion vorschrieb.
  • Die traditionellen Bindungen (an die Familie, Sippe, Zünfte, den Stand) und die religiöse Traditionen haben an Bedeutung verloren.
  • Die Rationalisierung bringt vernünftige Pläne und Überlegungen in alle Lebensbereiche.
Ich würde das eher so sehen: Die Organisation ist aufgrund der ideologischen, politischen und ökonomischen Revolutionen, zurzeit der Französischen Revolution entstanden. Es begann mit der Idee der bürgerlichen Freiheit des Individuums, der Monarch wurde gestürzt und die Industrialisierung löste die traditionale Argrargesellschaft ab. Die Bürger erhielten neue Freiheiten wie z.B. die Vertragsfreiheit und die Versammlungsfreiheit (Französiche Revolution 1789 und in Dtl. Märzrevolution 1848 forderte Vereinsfreiheit!) man löste sich von den traditional- feudal und religiösen Mitgliedschaften, die immer auf Zwang beruhten und alle Lebensbereiche umfassten. Es entstanden Organisationen (beruhend auf freiwilligem Zusammenschluss, weil man gemeinsam eine Aufgabe erreichen wollte und dies auch nur gemeinsam konnte), so gab es keinen Zunftzwang mehr, der im Gewerbe - also der Sphäre der Wirtschaft - bislang Zahl der Produzenten, Produktionsweise, Preise usw. regelet. Denn der Kapitalismus brauchte zur Entfaltung seiner Pruduktivkräfte unabhängige Wirtschaftsakteure. Der Staat wurde zu einem Gewalt- und Rechtsmonopol um die neu gewonnenen Freiheiten zu schützen. Es entstanden also Organisationen , neue Regeln und Strukturen aufgrund der neuen Freiheiten die so geschützt werden sollten.

Was hat das mit der Entstehung von Organisationen zu tun?

Die Organisationen dienen nun der Koordinierung und Abstimmung von z.B. arbeitsteiliger Poduktion.

Für die für die Verwaltung des großen Staates und für die Einhaltung der Verträge braucht man eine staatliche Bürokratie. Die Büokratie ist die rationale Herrschaft der Menschen über sich selbst, wenn sie nämlich in Gesetzen festlegen, welche schriftlichen Regeln gelten sollen, denen dann jeder gehocht. Mit Entstehung der modernen Gesellschaft entwickelten sich die Wohlfahrtsstaaten: der Staat nahm nun eine eine zunehmende Zahl von Aufgaben für den Bürger wahr: es gibt Renten,-Unfall,-Pflege,-Arbeitslosenversicherung u.a. Die Daten müssen gesammlt, bearbeitet, verwaltet werden, damit der Bürger teilhaben haben kann. Wieviel Rente bekommt Herr x, wann, wie lange etc? Die Fragestellungen bzw Anspruchstellungen des Bürgers wurden komplexer und schwieriger und verlangen nach einer ordnenden, lenkenden Struktur, nämlich der Organisation. Weiterhin schritt Globalisierung voran und bescherte uns Massenproduktion und Massenkonsum: wir können rund um die Uhr auf der ganzen Welt die unterschiedlichsten Dinge einkaufen. Die Arbeitsteilung selbst ist global: Land x stellt Baumwolle her, Land Y daraus Stoffe und in Land B werden diese zu Kleidern genäht, wobei dann z.B. ein rationalisiertes Unternehmen wie Benetton bzw der Kunde durch Mausklick überall auf der Welt ein Produkt davon erwerben kann. All das wäre unvorstellbar ohne durch eine das koordinierende Organisation. Jemand muss das planen und lenken. Auch die Weiterentwicklung auf dem Bildungssektor (auch Wissenschaft entstand mit Entstehung der mordernen Welt) benötigt gute Organisationen, zum Beispiel eine Universität und erst recht eine Fernuniversität.

Hans

Sibylle

Einführung und Überblick: Was ist Soziologie

Runder Tisch der Soziologie

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Topic revision: 30 Mar 2019, biller
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